Autokindersitze: Viele schützen gut, zwei versagen
Die meisten der 16 Babyschalen und Kindersitze schützen Kinder ab der Geburt bis etwa zwölf Jahre gut. Zwei versagten aber im internationalen Gemeinschaftstest unter Federführung der Stiftung Warentest gemeinsam mit dem ADAC: Der Recaro Optia löste sich beim Frontaufprall von seiner Smart-Click-Basis und flog in hohem Bogen durch das Prüflabor und beim Sitz Grand von Jané lösten sich die Haken der Isofix-Halterung. Beide Sitze sind daher mangelhaft.
Schon im vergangenen Jahr versagte der Optia mit der Basis Recaro Fix. So wie damals wurde auch dieses Mal der Anbieter umgehend über die Testergebnisse informiert. Recaro hat das Modell inzwischen vom Markt genommen. Kunden, die einen Optia-Sitz gekauft haben, können ihn kostenlos austauschen. Jané verkauft den Sitz Grand weiter, bietet aber eine kostenlose Reparatur an.
Zwölf der 16 neu geprüften Babyschalen und Kindersitze in verschiedenen Größen schneiden gut ab, zwei befriedigend. In der maßgeblichen Prüfung, der Unfallsicherheit, versagte von ihnen keiner. Preis und Leistung hängen bei Autokindersitzen nicht immer zusammen. Die mangelhaften Modelle von Jané und Recaro sind mit 280 und 330 Euro relativ teuer. Es gibt aber in diesem Test gute Sitze schon ab 140 Euro. Neben den neuen Modellen sind noch viele gute Sitze aus früheren Tests auf dem Markt. Die besten davon sind ebenfalls im aktuellen test-Heft aufgelistet und in der Online-Datenbank unter www.test.de/kindersitze abrufbar.
Bereits beim gemeinsamen Test im letzten Jahr flog ein Kinder-Dummy mitsamt dem Autokindersitz Optia von Recaro beim frontalen Aufprall nach vorne. Der Hersteller reagierte und tauschte die betroffenen Isofix-Stationen Recaro Fix aus. Doch beim Nachfolgemodell Recaro SmartClick Base wiederholte sich nun das Szenario. Auch der Grand-Sitz von Jané birgt ein hohes Sicherheitsrisiko, weil sich der Sitz ebenfalls beim Frontalcrash löst. Wer bereits einen dieser Autokindersitze gekauft hat, sollte sich an den Anbieter wenden.
Stiftung Warentest und ADAC haben sowohl Recaro als auch Jané gebeten, Stellung zu den gravierenden Ergebnissen zu nehmen. Beide können sich die Ergebnisse nicht erklären und suchen nach den Ursachen. Jané stoppt zudem vorübergehend die Auslieferung des Grand-Sitzes an die Händler.
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